...vom 22. Februar 2025 aus dem Hellraiser in Leipzig

Die schwedische Metal-Band Dynazty ist derzeit auf großer Europa-Tournee unterwegs und hat mit ihrem brandneuen Album Game of Faces, das am 14. Februar 2025 über das Label Nuclear Blast veröffentlicht wurde, allen Grund zum Feiern.
In 21 Shows innerhalb von gut drei Wochen bringen sie ihre explosive Live-Performance quer durch Europa auf die Bühne.
Doch damit nicht genug: Als Special Guest haben sie niemand Geringeren als die italienischen Power-Metal-Kulthelden NanowaR of Steel, sowie die spanischen Melodic-Metaller Kilmara im Gepäck – ein Line-up, das für einen energiegeladenen Konzertabend garantiert (ab dem 08.03. supportet die Band Trick and Treat).
Nach dem Tourauftakt in Wien führte die Reise am 22.02.2025 nach Leipzig, wo der Hellraiser-Club als zweite Station der Tour auf dem Plan stand. Bereits eine Stunde vor Einlass hatten sich zahlreiche Metalheads vor den Toren des Clubs versammelt, voller Vorfreude auf einen Abend mit Dynazty, Nanowar of Steel und Kilmara.
Geplant war der Einlass eigentlich für 18:00 Uhr,
doch dann kam die Ansage: Verzögerung beim Einlass!
Zu einem späteren Zeitpunkt am Abend im Gespräch mit einem Crewmitglied wurde bekannt, dass es in der Nacht an der Grenze zu einer Verzögerung gekommen war. Dies hatte zur Folge, dass die Ankunft der Bands drei Stunden nach dem ursprünglich geplanten Zeitpunkt erfolgte.
Trotz der knapp 30-minütigen Wartezeit blieb die Stimmung entspannt – vielleicht lag es an der Vorfreude oder am ersten milden Frühlingstag des Jahres.
Schließlich öffneten sich die Türen und man betrat die Räumlichkeiten. Aufgrund der fortgeschrittenen Zeit war es nicht möglich, die Umgebung näher zu betrachten. Der Hellraiser Club präsentierte sich mit seinem charakteristischen, rauen Ambiente – eine Lokalität, die sich hervorragend für eine Heavy-Metal-Veranstaltung eignet.
Kilmara
Mit nur 15 Minuten Verspätung eröffneten Kilmara um 19:15 Uhr den Abend im Hellraiser Leipzig. Bereits mit den ersten Klängen war klar: Die Energie dieser Band ist ansteckend! Das Publikum ließ sich sofort mitreißen, und die Spanier zeigten sich spielfreudig und voller Leidenschaft.

Kilmara eröffneten den Abend mit "Journey to the Sun" und begrüßten das Publikum mit einem enthusiastischen "Guten Abend Leipzig, wir sind Kilmara aus Barcelona!".

Danach folgte "My Haven", bevor sie mit "Wildfire" einen Track aus ihrem neuen Album Journey to the Sun (erschienen am 31. Januar 2025 bei RPM) präsentierten.
Mit "Power of the Mind" und "Alliance of the Free" gab es weitere neue Songs zu hören, die vom Publikum mit Begeisterung aufgenommen wurden.

Spätestens bei "Disciples" wurde die Energie im Saal spürbar: "Lasst uns zusammen klatschen! Don’t be shy in the back – singt mit uns!" – und Leipzig folgte diesem Aufruf begeistert. Zum Abschluss rundete "Chances", ein weiterer neuer Song, die Setlist ab.

Fazit "Kilmara":
Die Resonanz war durchweg positiv – Kilmara schafften es, mit starker Bühnenpräsenz und souveräner Performance das Publikum für sich zu gewinnen. Es wäre keine Überraschung, wenn sie an diesem Abend einige neue Fans dazugewonnen hätten.

Uns hat Kilmara voll überzeugt – sowohl stimmlich als auch in ihrer Live-Performance!
NanowaR of Steel

Nach einer kurzen Umbaupause betraten Nanowar of Steel die Bühne – und das mit einem Paukenschlag! Schon der erste Song „Sober“ ließ erahnen, dass dieser Auftritt alles andere als gewöhnlich werden würde. Funkenfontänen schossen in die Höhe und sorgten für einen unerwarteten Effekt (besonders für die unvorbereiteten Fotografen im Graben).

Mit „Stormwarrior of the Storm“ setzte sich das Spektakel nahtlos fort. Passend zum Song betrat Mr. Buffo in einem knallgelben Regenmantel die Bühne – ein perfekter visueller Gag, der nicht nur für Lacher sorgte, sondern auch das Publikum sofort auf seiner Seite hatte.

Die Stimmung erreichte neue Höhen, als „Pasadena 1994“ erklang. Bereits bei den ersten Takten schallten lautstarke Hey-Hey-Rufe durch den Hellraiser, während erneute Funkenfontänen am Bühnenrand die euphorische Atmosphäre zusätzlich anheizten.
Doch damit nicht genug – Mr. Buffo legte noch eine Schippe drauf und feuerte mit einer Partykanone über das begeisterte Publikum. Laola-Wellen zogen sich von vorn nach hinten durch den Saal und brachten die Menge in Bewegung.

Doch ein Nanowar of Steel-Konzert wäre nicht komplett ohne eine gehörige Portion Humor und Interaktion: Mr. Buffo teilte das Publikum kurzerhand in zwei Hälften – allerdings nicht für eine Wall of Death, sondern für das komplette Gegenteil: eine Wall of Love.
Statt Moshen waren nur Umarmungen und Küsse erlaubt – ein kurioser, aber genialer Moment, der für viel Gelächter und positive Energie sorgte.

Bei „Disco Metal“ gab es schließlich kein Halten mehr: Die Arme flogen in die Luft, das Publikum klatschte im Takt und schwenkte die Hände von links nach rechts – eine mitreißende Dynamik, der sich niemand entziehen konnte. Nanowar of Steel bewiesen an diesem Abend einmal mehr, warum sie als eine der unterhaltsamsten Bands des Power Metal gelten.

Mit „Then I Noticed That She Was a Gargoyle“ wurde es beinahe mystisch – zumindest für Nanowar-Verhältnisse. Allein die Erklärung zum Song war ein wahres Comedy-Feuerwerk. Doch das Publikum nahm diesen Moment ernst – oder zumindest seine Handylampen, die romantisch im Takt geschwenkt wurden. Ob diese Geste wirklich zu einem Lied über eine Begegnung mit einer Gargoyle-Dame passt? Nun ja, darüber ließe sich streiten.

Und dann begann der eigentliche Wahnsinn. Eine Stimme ertönte – und sie kam direkt aus dem Allerwertesten von Mr. Buffo! So wurde „Uranus“ auf wohl passendste und gleichzeitig absurdeste Weise angekündigt. Was folgte, war eine Show der Extraklasse: Pyro-Effekte und Funkenfontänen brachten den Hellraiser erneut zum Beben, und als dann plötzlich die Melodie von „Staying Alive“ ertönte, war die Comedy-Krone endgültig vergeben. Kaum eine Band schafft es, Power Metal, Disco-Klassiker und gnadenlosen Humor derart meisterhaft zu kombinieren.

Doch Nanowar of Steel hatten noch mehr Überraschungen im Gepäck. Mit „Helloworld“ gab es nicht nur ein brandneues Stück auf die Ohren (besonders für Informatiker oder die sich mit Java auskennen), sondern auch einen erfrischenden Kontrast zu den altbekannten Klassikern.

Der absolute Höhepunkt auf der Stimmungs-Skala war allerdings „Il Cacciatore Della Notte“. Gemeinsam mit dem Publikum ließ die Band die Schneeeule fliegen – und das Publikum war kurz davor, mit abzuheben! Potowotominimak, eingehüllt in ein spektakuläres Eulenkostüm, setzte dem ganzen Spektakel die Krone auf.

Zum Abschluss servierten Nanowar of Steel dann noch einen echten Klassiker: „Valhalleluja“. Doch wer dachte, dass es nicht noch verrückter werden könnte, hatte die Rechnung ohne Potowotominimak gemacht: Während des Songs begann er, einen Tisch des berühmten schwedischen Möbelhauses zusammenzuschrauben – live auf der Bühne! Die Spannung stieg. Wofür das Möbelstück gut war?
Die Antwort folgte prompt: Es wurde einfach in die Menge gegeben.
Warum? Wir wissen es nicht. Aber wer braucht schon eine Erklärung?
Bei Nanowar of Steel muss eben nicht alles Sinn ergeben – Hauptsache, es macht Spaß!

Nach 1,25 Stunden voller Power, Comedy und gnadenloser Selbstironie bleibt nur ein Fazit: Nanowar of Steel sind ein Phänomen!
Ihr Mix aus Power Metal, Zweideutigkeiten und absurdem Humor ist einzigartig – und das Publikum feierte jeden Moment.
Dynazty
Nach einer kurzen Umbau Pause betraten nacheinander die Bandmitglieder von Dynazty gegen 22 Uhr die Bühne – und legten sofort mit voller Power los.
Der Opener „Fortune the Brave“ gefolgt vom Titeltrack „Game of Faces“ aus ihrem aktuellen Album ließ keinen Zweifel daran, dass die Schweden in Bestform waren. Frontmann Nils Molin brachte mit seiner energiegeladenen Performance das Publikum in Bewegung, während Funkenfontänen die dramatische Wirkung der Songs noch verstärkten.

Nach diesem explosiven Start wandte sich Molin mit einem Augenzwinkern ans Publikum und kommentierte scherzhaft, dass Dynazty wohl die „seriöseste Band“ des Abends sei – zumindest im Vergleich zu den verrückten Eskapaden von Nanowar of Steel.

Mit „Natural Born Killer“ und „Grey“ ging es druckvoll weiter. Die Band bewies einmal mehr, warum sie als eine der besten Melodic-Metal-Acts Europas gilt. Besonders unterhaltsam wurde es, als sich die beiden Gitarristen Rob Love Magnusson und Mike Laver ein ungewöhnliches Duell lieferten – nicht nur mit ihren Instrumenten, sondern auch mit einer Flasche Bier für jeden!

Die Herausforderung: Wer schafft es, schneller eine Flasche zu leeren und dabei weiter Gitarre zu spielen? Das Publikum feuerte die beiden lautstark an – und Magnusson gewann mit einem triumphierenden Grinsen.
Einer der größten Hits der Band, „Waterfall“, folgte nahtlos und wurde von den Fans euphorisch mitgesungen. Die Menge ließ sich von der mitreißenden Melodie tragen, während Nils Molin die emotionale Kraft des Songs mit seiner ausdrucksstarken Stimme noch verstärkte.

Danach wurde es rein instrumental: Ein Medley aus „Instinct“ und „White“ bot den Gitarristen Rob Love Magnusson und Mike Laver viel Raum zur Entfaltung. Ihre perfekte Harmonie war einer der Höhepunkte des gesamten Auftritts. Besonders beeindruckend war der fließende Wechsel zwischen akustischer und elektrischer Gitarre, während Bassist Jonathan Olsson mit wuchtigen Bassläufen über die Bühne rockte.

Doch das Highlight des Abends war zweifellos der folgende Akustik-Teil, der für besondere Gänsehautmomente sorgte. „My Darkest Hour“ begann mit einem gefühlvollen Gitarrensolo von Magnusson, während Keyboardklänge das emotionale Fundament legten – gespielt von Drummer Georg Härnsten Egg. Erst zum zweiten Mal überhaupt spielte er live am Keyboard, und das Publikum honorierte diesen besonderen Moment mit einem begeisterten Sonderapplaus.

Die Atmosphäre blieb magisch, als mit „Power of Will“ in der Akustikversion ein weiterer ruhiger, nachdenklicher Song folgte. Die Fans klatschten im Takt, bewegten ihre Arme im Rhythmus und ließen sich von der intensiven Stimmung tragen.

Mit der gefühlvollen Ballade „Yours“ wurde es dann noch emotionaler: Ein Meer aus erhobenen Händen schwang sich synchron zur Musik, bevor Molin in einer eindrucksvollen Stille zu den besonders hohen Tönen ansetzte und einmal mehr seine stimmliche Bandbreite bewies. Als im zweiten Teil des Songs alle Instrumente einsetzten, entwickelte sich eine mitreißende Dynamik, die den Song zu einem absoluten Gänsehautmoment machte.
Zurück zur Power: Mit „Call of the Night“ gab es einen weiteren Blick ins neue Album, bevor Drummer Georg Härnsten Egg sich bei einem kurzen, aber kraftvollen Drum-Solo in Bestform zeigte – zur Begeisterung des Publikums.

Die letzte Phase des Sets läutete dann „Presence of Mind“ ein, ein Song voller Energie und mitreißender Gitarrensoli. Noch einmal bewies Jonathan Olsson am Bass, wie essenziell seine tiefen, kraftvollen Klänge für das Soundbild von Dynazty sind.
Zum Abschluss wurde mit „Human Paradox“ ein wahres Feuerwerk gezündet – ein Song voller explosiver Power, der von einem grandiosen Gitarrenduell zwischen Magnusson und Laver eröffnet wurde. Ein perfektes Finale für einen Konzertabend, der Leipzig mit einem Melodic-Metal-Erlebnis der Extraklasse in Erinnerung bleiben wird!

Mit „Dream of Spring“ aus dem neuen Album läuteten Dynazty langsam das große Finale des Abends ein. Die Atmosphäre war aufgeladen, das Publikum spürte, dass sich der Abend seinem Höhepunkt näherte. Doch bevor es wirklich vorbei sein sollte, holte die Band mit „Heartless Madness“ noch einmal alles aus den Fans heraus.
Hier zeigte sich, wie sehr das Leipziger Publikum bei der Sache war:
Aufgeteilt in vordere und hintere Reihen, lieferten sich die Fans einen lautstarken Wettstreit und bewiesen eindrucksvoll, dass sie nicht nur enthusiastisch mitgehen, sondern auch kraftvoll mitsingen können. Die Energie in der Halle erreichte ihren Höhepunkt, während die Band die letzten Minuten des Konzerts in vollen Zügen zelebrierte.

Den krönenden Abschluss setzte ein letzter, hymnischer Refrain, begleitet von einem imposanten Fontänenregen, der die Bühne in ein spektakuläres Licht tauchte.
Um 23:15 Uhr endete eine mitreißende Show, die Leipzig so schnell nicht vergessen wird.

Fazit Dynazty:
Dynazty haben einmal mehr bewiesen,
warum sie zur Speerspitze des modernen Melodic Metal gehören
– ein Konzertabend voller Power, Emotionen und außergewöhnlicher Spielfreude!
Einziges Manko (den Begriff nicht so ernst nehmen):
Die 75-minütige Spielzeit verging wie im Flug und machte definitiv Lust auf mehr
– beim nächsten Mal darf es gerne etwas länger sein!
(Vielen Dank für die Einladung von NanowaR of Steel das wir von dem Abend berichten durften.
Zudem bedanken wir bei uns RPM, Napalm Records, Nuclear Blast, RTN-Touring und dem Club Hellraiser
für die Organisation und Unterstützung.)
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