top of page

Konzertbericht: FLORIAN GREY - Beautiful Nightmares - Album Release Tour 2025

(Support: Mystigma) vom 23. Mai 2025, Subkultur Hannover


Tourplakat FG 2025

"Wenn 50 Leute ein Zuhause sind – Florian Grey´s Tourauftakt in Hannover"



FG 1

Eigentlich hätte die Tour in Oberhausen starten sollen. Doch mangels Vorverkaufs fiel der Auftakt ins Wasser und Hannover wurde zur „Ersatz-Feuertaufe“.


Am 23. Mai 2025 stand Florian Grey mit seiner Band also in der Subkultur auf der Bühne. Vor ihm knapp 50 Leute. Eine kleine Zahl für eine erste Headliner-Tour, aber alle waren gekommen, um mit ihm das neue Album „Beautiful Nightmares“ zu feiern.


Und vielleicht war es genau das, was dem Abend diese besondere Stimmung verlieh, keine anonyme Masse, sondern alles bekannte Gesichter und ein paar, die neugierig waren.


Fast schon ein "Wohnzimmerkonzert". 


Mystigma 1

Eröffnet wurde der Abend von Mystigma, einer Dark-Rock-Band aus Osnabrück, die mit deutschsprachigen Liedern den Abend nicht nur einläuteten, sondern auch sehr tiefgründige Songs präsentierte. Ihr Set war solide, stieß beim Publikum aber noch auf eine gewisse Zurückhaltung. Vielleicht war es die typische Aufwärmphase oder auch nur der Kontrast zur Vorfreude auf den Hauptkünstler des Abends. Die Osnabrücker schafften es dennoch das Fundament für den Rest des Abends zu legen und freuen sich im Herbst ebenfalls ein neues Album zu veröffentlichen.


Nach einer kurzen Umbaupause war es dann so weit.


FG 2

Während eines düsteren Intros stieg Florian mit „My Babylon“ und „Destroying Kingdoms“ zunächst in sein bestehendes Repertoire ein. Ein kluger Schachzug vertraute Stücke zu spielen, um die kleine, aber entschlossene Menge sofort mitzunehmen. Erst danach kam mit „Forever“ das erste neue Lied des Abends. Die Lyrics saßen trotzdem bereits bei den meisten im Publikum sicher.


Es war also nicht zu übersehen, dass viele der Gäste das neue Material bereits kannten oder zumindest am Release-Tag selbst das Album einmal auf Spotify durchlaufen ließen. Das meinte auch Florian und ergänzte grinsend und auch zurecht stolz, dass er die bisherigen Streamingzahlen schon gesehen habe.


FG 3

Florian Grey selbst war an diesem Abend auf der Bühne völlig in seinem Element. Routiniert, aber nicht routinemäßig. Und spätestens bei „Starless Skies“, als er, wie schon oft von der Bühne ins Publikum sprang, verschwanden auch die letzten Zweifel, dass dies ein fantastischer Abend werden würde, falls es diese überhaupt gegeben hat. Für ein paar Minuten war es egal, ob da 50 oder 500 Menschen standen, das kleine Wohnzimmer wurde zum Tanzparkett.


FG 4

Im weiteren Verlauf des Abends zeigte sich, dass das neue Album "Beautiful Nightmares" im Vergleich zu den Vorherigen nicht nur musikalisch dunkler geworden ist, sondern auch inhaltlich reifer. Songs wie "A.†.N.", "Dead by Dawn" oder eben auch „A Beautiful Nightmare“ zeichneten sich durch ein Zusammenspiel aus düsteren Klängen, persönlicher Dramatik und einem stilistisch gewachsenen Sound aus, zudem seine neue Band maßgeblich beitrug.  Mit seiner fantastischen Stimme trug Florian diese Stimmungen mühelos durch den Raum.


Die neuen Bandmitglieder, allesamt aus Tschechien stammend, fügten sich dabei erstaunlich organisch in das Gesamtbild ein. Auch deshalb waren viele seiner Ansagen zweisprachig in Deutsch und Englisch und ein paar unerwartete Brocken Finnisch, was dem Abend eine internationale, zugleich aber sehr persönliche Note gab.


FG 5

Davon, dass Florian ein Profi auf der Bühne ist, der auch mit Charme und Humor überzeugt, konnte man sich während des Auftritts überzeugen. Eine kleine Soundpanne, bei welcher er plötzlich seine Band nicht mehr hörte, überspielte er mit einer lockeren Ansage und begann das Lied einfach nochmal von vorn. Zum Abschluss folgte mit „Our Undefined Lonelines“ ein emotionaler Höhepunkt, der sinnbildlich für die Verbindung zwischen Künstler und Publikum stand. Ein Moment kollektiver Melancholie, aber auch von Nähe. Man spürte, dass für viele in diesem kleinen Raum Musik mehr war als nur Unterhaltung, eher ein Anker. Wohl auch aus diesem Grund entschieden sich einige der Fans weitere Konzerte zu besuchen oder sogar die gesamte Tour mitzureisen.


FG 6

Im Gespräch mit Gitarrist Tom LePaul nach dem Auftritt scherzte dieser mit einem Augenzwinkern, dass er tatsächlich auch mit noch weniger Leuten im Publikum gerechnet hatte, aber betonte gleichzeitig ernst, dass es egal sei, ob da 10 oder 1000 stehen, die Band werde immer eine gute Show bieten.

FG 7

Auch Florian selbst war nach dem Auftritt voller Energie und sprach ausgelassen mit seinen Fans darüber, wie zufrieden er mit dem Abend sei und er blickt positiv auf die weitere Tour, wenngleich „eine Headliner-Tour nochmal ein ganz anderes Stresslevel sei, wie, wenn man nur der Support ist.



Fazit:

Florian Grey hat mit seinem Auftakt in Hannover bewiesen, dass man keine große Halle braucht, um ein Publikum zu erreichen. Die Subkultur bot den perfekten Rahmen für ein Konzert, das zwischen Intimität und Düsternis pendelte. Dass Florian mit seiner ersten Headliner-Tour ausgerechnet in einem solch kleinen Rahmen starten musste, mag auf den ersten Blick vielleicht ernüchternd wirken, doch was zählt, ist das Gefühl im Raum, die Nähe zu den Fans und Musik, die ins Herz geht.



(Wir bedanken uns rechtherzlich an dieser Stelle für die Organisation bei NoCut Entertainment GmbH)

Comments

Rated 0 out of 5 stars.
No ratings yet

Add a rating
Reporter ohne Grenzen
DFJ
Amazon partner Logo

Presseausweisnr.: 30111

© NoRush 2022 - 2025
bottom of page