vom Konzert in Dresden/Reithalle am 12.10.2024
Pünktlich um 19 Uhr öffneten sich die Türen zur Reithalle in Dresden, und die wartenden Gäste strömten erwartungsvoll hinein. Die Halle selbst war geschickt aufgeteilt: Im hinteren Bereich hatten die Merchandisestände ihren Platz gefunden, und ein DJ bereitete sich bereits auf die Aftershow-Party vor. Doch dazu später mehr...
Um 20 Uhr war es dann soweit: Florian Grey, der Hamburger Dark-Rock-Künstler, betrat zusammen mit seinen Bandkollegen die Bühne. Für uns war es das erste Mal, dass wir Florian und seine Band live erlebten, was hauptsächlich daran liegt, dass Dark Rock normalerweise nicht Teil unserer regulären Playlist ist. Aber man muss auch mal über den Tellerrand hinausschauen...und wir wurden überrascht!
Florian und seine Band eröffnete das Set mit dem kraftvollen Song „Destroying“, der sofort die Aufmerksamkeit des Publikums auf sich zog. Frontmann Florian Grey überzeugte von Anfang an mit seiner sympathischen und lockeren Art, die es ihm mühelos ermöglichte, eine Verbindung zum Publikum aufzubauen.
Als er den brandneuen Song „Dead By Dawn“ ankündigte, zückten viele im Publikum ihre Handys, um den Moment festzuhalten. Doch Florian bat charmant darum, die Geräte beiseitezulegen und stattdessen die Hände in die Luft zu strecken, um den Augenblick gemeinsam zu erleben. Zur allgemeinen Überraschung folgten die Fans dieser Aufforderung bereitwillig, was eine besondere Atmosphäre schuf und den Moment noch intensiver machte.
Beim nächsten, etwas ruhigeren Song „Laudanum“ waren die Handys wieder ausdrücklich erwünscht, und das Publikum ließ die Taschenlampen aufleuchten, was für eine besondere, stimmungsvolle Atmosphäre sorgte.
Von ihrer aktuellen Platte präsentierten Florian Grey und seine Band den Titel „Starless Skies“. Während dieses Songs gab es für die Zuschauer eine unerwartete Überraschung: Florian verschwand plötzlich von der Bühne und tauchte mitten im Publikum auf, was bei vielen für erstaunte Gesichter sorgte. Doch nicht nur Florian brachte die Fans zum Staunen – auch der Bassist der Band schuf unvergessliche Momente, indem er die Bühne verließ und Selfies mit einigen begeisterten Zuschauern in der ersten Reihe machte.
Der letzte Song des Abends, „Bluecifer“, war ein absoluter Höhepunkt des Konzerts. Die mitreißende Performance ließ das Publikum spürbar auflockern, und die Stimmung in der Halle war ausgelassen, während alle gemeinsam den letzten Song feierten.
Fazit:
Florian Grey hat mit seiner sympathischen und charismatischen Bühnenpräsenz das Publikum sofort in seinen Bann gezogen. Besonders für Neulinge des Genres (wie wir) war es bemerkenswert, wie leicht er es machte, sich von seiner Performance fesseln zu lassen. Seine düsteren, melodischen Klänge, die stilistisch zwischen Gothic und Rock angesiedelt sind, schufen von Anfang an eine dichte Atmosphäre, die den perfekten Auftakt für den weiteren Verlauf des Abends bot.
Herausragend ist Florian Greys markante Baritonstimme, die durch sein beeindruckendes Vibrato in den tiefen Noten eine besondere Intensität erhält. Seine gefühlvolle Darbietung, gepaart mit nachdenklichen Texten, schafft eine emotionale Tiefe, die weit über die Musik hinausreicht.
Gegen 21:00 Uhr senkte sich die Dunkelheit über den Raum, und das erwartungsvolle Raunen des Publikums verstummte. Das Intro von Tanzwut ertönte, während die Bandmitglieder nach und nach die Bühne betraten. Trotz der kompakten Größe der Bühne war die Szenerie beeindruckend gestaltet: Auf der linken Seite ragte ein Schiffsbug empor, in dem der Keyboarder seinen Platz eingenommen hatte. Direkt daneben thronte ein mächtiger Gong neben dem Schlagzeug, der darauf wartete, die ersten donnernden Töne des Abends zu markieren.
Mit dem ersten Song des Abends, „Feuer in der Nacht“ vom neuen Album Achtung Mensch!, legte Tanzwut kraftvoll los. Der charismatische Frontmann Teufel, alias Mike Paulenz, strahlte über das ganze Gesicht, als er seine Freude darüber ausdrückte, wieder in Dresden auftreten zu dürfen – es ist schon eine Weile her, dass die Band in der Stadt zu Gast war. Obwohl die Reithalle nicht bis auf den letzten Platz gefüllt war, tat dies der Stimmung keinen Abbruch. Die Energie, die von der Bühne ausging, übertrug sich sofort auf das Publikum, das begeistert mitging.
Die mitreißende Energie von „Neues Spiel, Neues Glück“ erfasste das Publikum augenblicklich. Obwohl der Song noch relativ neu ist, eignete er sich perfekt, um laut mitzugrölen – als ob er schon seit Jahren fester Bestandteil des Repertoires wäre.
Nach dem kraftvollen Einstieg folgte der Song "Achtung, Mensch!". Die Darbietung wurde durch eindrucksvolle Nebelfontänen ergänzt, die als visuelles Element auf der Bühne wirkten und die Atmosphäre des Songs zusätzlich verstärkten. Diese Kombination aus packender Musik und eindrucksvoller Lichtshow sorgte dafür, dass die Performance zu einem unvergesslichen Erlebnis für das Publikum wurde.
Für den nächsten Song hatte Teufel die Zuschauer gebeten, ein „Händemeer“ zu erzeugen, und er wurde nicht enttäuscht. Die Hände der Fans erhoben sich in die Höhe und bewegten sich rhythmisch zum Titel „Bis zum Meer“. Diese dynamische Interaktion zwischen Band und Zuschauern erzeugte eine mitreißende Umgebung, die sich wie ein lebendiger Ozean über den gesamten Raum ausbreitete.
Um nahtlos zum nächsten Song überzuleiten, wollte Teufel ein wenig Aberglaube in die Reithalle bringen und die Vorstellung von schwarzen Katzen, die über die Straßen huschen, heraufbeschwören. Mit dem Titel „Freitag der 13.“ kündigten sie eine musikalische Reise ins Mysteriöse an. Gleichzeitig wurden Nebelfontänen erzeugt, die eine geheimnisvolle Stimmung erzeugten und den Raum in einen düsteren Nebel hüllten.
Im Anschluss ertönte ein weiterer Titel aus dem aktuellen Album mit dem klangvollen Namen „Noch eine Flasche Wein“. Dieser Song soll dazu ermutigen das Leben in vollen Zügen zu genießen und jeden einzelnen Moment auszukosten.
Die Atmosphäre während des Stücks war bemerkenswert ruhig, aber dennoch durchzogen von einer ernsthaften Note, die die Zuhörer in ihren Bann zog. Viele im Publikum zogen ihre Handytaschenlampen hervor und ließen sie im Takt des Songs leuchten, was eine magische Stimmung kreierte und den Raum in ein sanftes Licht tauchte.
Die neuen Lieder reihten sich nahtlos aneinander und offenbarten die beeindruckende Vielfalt und musikalische Bandbreite des aktuellen Albums. Es war deutlich spürbar, dass die Band mit jedem einzelnen Stück nicht nur ihr musikalisches Können unter Beweis stellte, sondern auch die Emotionen und Gedanken ihrer Zuhörer tief berührte.
Die kraftvolle Hymne „Loch in der Mauer“ entführte uns auf eine nostalgische Reise in die Vergangenheit. Teufel, der selbstbewusst als echtes „DDR-Kind“ auftrat, teilte seine persönlichen Erinnerungen und verband diese mit dem Titel des Songs. Er stellte jedoch klar, dass die Botschaft des Liedes über die ersten Assoziationen hinausgeht und eine universelle Wahrheit verkörpert: Es gibt immer einen Ausweg, egal wie ausweglos die Situation erscheinen mag.
Teufel zeigte sich erfreut darüber, dass die Songs des neuen Albums beim Publikum sehr gut angekommen sind. Die Fans sangen die Texte bereits mit großer Begeisterung mit, was die Verbindung zwischen Band und Zuhörern noch intensiver machte. Nahtlos folgte auch der nächste Titel: „Zauberland“.
Doch auch die älteren, wohlbekannten Klassiker durften im Set nicht fehlen und sorgten für zusätzliche Höhepunkte. Zu den Klängen von „Francoise Villon“ betrat ein Ziehharmonikaspieler die Bühne, dessen Gesicht hinter einer schwarzen Maske verborgen war, was ihm einen geheimnisvollen und spannenden Auftritt verlieh. Seine virtuosen Melodien verliehen dem Stück eine besondere Atmosphäre und zogen das Publikum sofort in den Bann.
Mit dem nächsten Song „Bruder Leichtsinn“ entfachte Tanzwut ein Gefühl von unbeschwerter Leichtigkeit und Lebensfreude. Der pulsierende Rhythmus, unterstützt von kraftvollen Dudelsackklängen, ermutigte die Zuhörer, sich dem Moment hinzugeben und auch einmal unvernünftige Dinge zu tun. Während des Songs stiegen zusätzlich Nebelfontänen am Bühnenrand auf und verstärkten die festliche Stimmung.
Für den Song „Puppenspieler“ wurde die Bühne mit beeindruckenden schwarzen Segeln dekoriert, die bedrohliche Maskenköpfe zeigten und eine düstere Kulisse schufen. Diese eindringlichen Elemente verstärkten die geheimnisvolle Atmosphäre des Stücks erheblich. Währenddessen trugen alle Musiker, mit Ausnahme von Teufel, goldene Pestmasken, die eine weitere Ebene des Themas hinzufügten und die visuelle Präsentation perfekt abrundeten.
Besonders auffällig waren die beiden Dudelsackspieler, die sich in einer erhöhten Position auf den Boxen platzierten. In den entscheidenden Momenten ihres Spiels verschwanden sie fast vollständig in den dichten Schwaden des aufsteigenden Rauchs, der sie umhüllte. Dieser Effekt verlieh ihrer Darbietung eine faszinierende Mystik und verstärkte die Spannung im Raum.
Vor dem Song „Narziss“ ermutigte Teufel das Publikum, ihre ganz persönliche Narziss-Seite zum Ausdruck zu bringen und sich in diesem Moment selbst zu feiern. Er machte deutlich, dass Selfies nicht nur erlaubt, sondern sogar ausdrücklich erwünscht seien. Um die Interaktion zu fördern, lud er die Anwesenden ein, ihre Schnappschüsse zur Bewertung an die Band zu schicken. Diese Einladung sorgte für eine ausgelassene Stimmung im Raum und motivierte viele, sich aktiv zu beteiligen.
Auch der Zwilling, ein fester Bestandteil der Band, machte sich daran, näher in die Menge zu gehen. Er beugte sich nach vorne und schoss begeistert einige Fotos mit den Fans in der ersten Reihe.
Bevor Teufel die Bandmitglieder einzeln vorstellte, begeisterte die Gruppe das Publikum mit dem energiegeladenen Song „Das Gerücht“. Der Frontmann konnte sich mit einem schelmischen Grinsen sicher sein, dass die originellen und oft schlüpfrigen Gerüchte, die um die Band kursieren, nur vom Teufel selbst erdacht sein konnten.
Anschließend leitete Teufel geschickt zum nächsten Song über, indem er auf die angeblich schönsten Hexen in Sachsen anspielte. Auch wenn das Sprichwort im Wortlaut leicht abweichend ist, brachte er die Überleitung zu „Hexenweib“ charmant und fließend. Mit einem augenzwinkernden Hinweis auf die politisch unkorrekte Wortwahl, wenn er von „Weibern und Kerlen“ spricht, sorgte er für weitere Heiterkeit im Publikum.
Der Song selbst zeichnete sich durch markante Dudelsackparts und eine düstere Stimmung aus, die die Zuhörer zunächst sanft zum Wiegen animierte. Doch spätestens beim rockigeren Refrain entglitten den Fans jegliche Hemmungen; die energiegeladene Konzertatmosphäre führte dazu, dass das Publikum in ausgelassene Tanzstimmung versetzt wurde.
Der nächste Song thematisiert die Heuchler, die scheinheilig Wasser predigen und dabei im Verborgenen Wein trinken. Frontmann Teufel machte deutlich, dass genau diese Menschen auch „Leichen im Keller“ haben, und entblößte damit die Doppelmoral, die oft hinter der Fassade der Anständigkeit verborgen ist.
Ein kurzes, mitreißendes Gitarrensolo von Rene B. leitete dann zu dem kraftvollen Stück „Pack“ über. Teufel, stets nah am Publikum, erkundigte sich mit einem schelmischen Lächeln, ob im Saal noch genügend Energie vorhanden sei. Die Reaktionen der Zuschauer ließen keinen Zweifel daran, dass die Begeisterung ungebrochen war.
Mit dieser Vorankündigung kam auch schon das letzte Lied in Sicht: ein sehr passendes Finale mit dem Titel „Wir sehen uns wieder“. Auch während dieser letzten Darbietung ließen die Musiker keine Anzeichen von Müdigkeit erkennen. Im Gegenteil, sie legten noch einmal all ihre Energie in die Performance und entfachten eine mitreißende Atmosphäre, die das Publikum förmlich mitriss. Am Ende des Songs stand eine ausgelassene Menge vor der Bühne, die die Band und ihre Musik begeistert feierte.
Nach diesem emotionalen Höhepunkt zogen sich alle sieben Musiker mit einem herzlichen Winken von der Bühne zurück, um die euphorische Stimmung in den Herzen der Zuschauer noch lange nachklingen zu lassen.
Nach einer kurzen Pause, in der das Publikum gespannt auf die kommenden Zugaben wartete, betraten die Musiker erneut die Bühne. Auch der Zwilling hatte sich einen Dudelsack geschnappt und gemeinsam mit seinen Dudelsackkollegen präsentierte er ein mitreißendes Trio, das die unvergängliche Melodie von „Freude, schöner Götterfunken“ zum Besten gab.
Die kraftvollen Dudelsackklänge, die in harmonischem Zusammenspiel erklangen, boten ein beeindruckendes Highlight und versetzten die Zuschauer in Hochstimmung. Nach diesem musikalischen Höhepunkt gesellte sich Frontmann Teufel wieder zur Gruppe, um das Stück „Schreib es mit Blut“ darzubieten. Mit seiner markanten Stimme und der eindringlichen Darbietung fesselte er das Publikum erneut.
Selbstverständlich durfte der legendäre Song „Brüder im Geiste“ im Set nicht fehlen, und er sorgte für einen kraftvollen Abschluss des Abends. Doch damit nicht genug: Tanzwut hatte mit „Hymnus Cerberi“ ein weiteres besonderes Highlight für das Publikum vorbereitet. Die Bühne erstrahlte in einem intensiven roten Licht, und zusammen mit den aufsteigenden Rauchfontänen entstand der beeindruckende Eindruck von tänzelnden Flammen, die die Atmosphäre zusätzlich aufheizten.
Die Musiker wechselten während des Auftritts mehrmals ihre Instrumente, was dem Ganzen eine dynamische Note verlieh. Vom Klang der Schalmei wechselten sie zu gleich vier Dudelsäcken, die als Markenzeichen der Band gelten. Dieses kraftvolle Ensemble an Dudelsäcken erfüllte den Raum mit einem unverwechselbaren Sound.
Am Ende versammelten sich alle Musiker um eine spezielle Konstruktion, die pyramidenförmig angeordnet war. Diese besondere Formation erzeugte klangliche Effekte, die einzigartig und schwer zu beschreiben waren. Es war ein musikalisches Erlebnis, das die Zuschauer mit einer Mischung aus Staunen und Begeisterung zurückließ und den Abend auf eine eindrucksvolle Weise abrundete.
Fazit:
Insgesamt präsentierten die Musiker von Tanzwut an diesem Abend nicht nur stolze zehn Songs aus ihrem neuen Album, was dem Tournamen in vollem Umfang gerecht wurde und das neugierige Publikum in seinen Bann zog, sondern auch bekannte Klassiker. Diese eindrucksvolle Darbietung stellte nicht nur die neuen Werke der Band ins Rampenlicht, sondern spiegelte auch die ungebrochene Leidenschaft und Energie der Fans wider, die begeistert mitgingen.
Der Abend war gefüllt mit musikalischen Höhepunkten, die das Publikum immer wieder in ekstatische Zustände versetzten. Die Zeit verging wie im Flug, und fast zwei Stunden schienen wie im Nu zu verfliegen, während die Zuschauer jede Note und jeden Rhythmus in sich aufnahmen.
Wie angekündigt, gesellten sich "beide Bands" nach dem Konzert noch an Merchständen zu den verbliebenen Fans. In einer herzlichen Atmosphäre fanden viele anregende Gespräche statt, in denen die Musiker mit ihren Anhängern über die Show und die neuen Songs plauderten. Autogramme wurden großzügig verteilt, und die Fans hatten die Gelegenheit, Fotos mit ihren Idolen zu machen, was dem Abend eine persönliche Note verlieh und für viele unvergessliche Erinnerungen schuf. Es war ein rundum gelungener Abend, der die Verbindung zwischen Band und Publikum auf eindrucksvolle Weise stärkte.
(Vielen Dank für die freundlicher Unterstützung von In Move GmbH & NoCut Entertainment GmbH)
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