Konzertbericht: Ronan Keating eröffnet die Open-Air-Saison in Dresden, Junge Garde am 01.06.2025
- Redaktion
- 5. Juni
- 4 Min. Lesezeit
...ein Abend voller Emotionen und musikalischer Wärme trotz Regens

Der irische Sänger Ronan Keating eröffnete am 1. Juni 2025 seine Sommerkonzerte in Deutschland und stellte sich damit nicht nur dem Wetter, sondern auch den hohen Erwartungen eines treuen Publikums – mit Erfolg.
Bereits vor Einlassbeginn hatten sich lange Schlangen vor dem Gelände gebildet. Als dann ein Gewitterschauer über das Areal hinwegzog, wurden Fans und Veranstalter gleichermaßen auf die Probe gestellt. Der Einlass verzögerte sich und es war unklar, ob das Konzert wie geplant stattfinden konnte. 20 Minuten später öffneten sich schließlich die Tore, und das Konzertgelände konnte betreten werden. Kurz vor 18 Uhr betrat Jan Vogler, der Intendant des Dresdner Musikfestsommers, die Bühne. Er informierte das Publikum über eine notwendige Verschiebung des Konzertbeginns um 30 Minuten.
Was sonst für Unmut gesorgt hätte, wurde in diesem Fall mit Erleichterung aufgenommen – die Sorge vor einer möglichen Absage war zuvor einfach zu groß gewesen.
Der Himmel grau, die Stimmung bunt – Ronan Keating trotzt dem Regen
Ein Meer aus bunten Regencapes, aufgespannten Schirmen und guter Laune bildete die Kulisse, als die ersten Takte des Openers „Lovin’ Each Day“ durch die Anlage schallten. Ronan Keating betrat die Bühne und begrüßte sein Dresdner Publikum mit sichtbarer Freude – und großem Respekt dafür, dass so viele trotz des ungemütlichen Wetters gekommen waren.
Mit „Breathe“ forderte er seine Zuhörer auf, das Wetter auszublenden und sich ganz von der Musik tragen zu lassen. Die anschließende Reise durch drei Jahrzehnte seiner Karriere spannte einen Bogen von den Anfängen mit Boyzone bis zu seinen Solo-Hits und persönlichen Herzenssongs.
Besonders emotional wurde es bei „Baby Can I Hold You“, einer Hommage an die 90er-Jahre, die Keating als „magisch“ bezeichnete. Das Publikum antwortete mit textsicherem Gesang und bewegten Händen – ebenso bei „Words“, einem Bee Gees-Cover, das der irische Sänger mit viel Gefühl interpretierte.
Bei „If Tomorrow Never Comes“ setzte Keating erneut ein Zeichen – wortwörtlich:
Mit dezenter Gestik und Zeichensprache betonte er die Bedeutung des Songs, während die Menge jede Zeile mit Inbrunst mitsang. Mit spürbarem Charme und einem Augenzwinkern offenbarte er zudem, dass er bei einem früheren Deutschlandbesuch ein besonderes deutsches Wort gelernt habe – leider nannte er es nicht, doch das Publikum lachte herzlich.

Intime Momente und musikalische Höhepunkte
Ein echtes Highlight war der ruhige, intime Moment bei „The Blower’s Daughter“, bei dem sich Keating gemeinsam mit seiner Band auf Barhockern niederließ. Er selbst griff zur Akustikgitarre und gab dem Song eine besonders gefühlvolle Note – ein Gänsehautmoment im Herzen des Konzerts.
Unmittelbar danach folgte mit „Faith“ eine Hommage an George Michael, bei der Keating seine Vielseitigkeit als Entertainer unter Beweis stellte. Im Anschluss stellte er seine Band vor, mit der er zum Teil schon seit vielen Jahren zusammenarbeitet: Gitarrist Greg Bone, Keyboarder Richard Taylor, Drummer Liam Bradley, Sängerin Jo Garland und Steve Davis am Bass.
Als dann „No Matter What“ erklang, sang das Publikum begeistert mit. Die kurze Irritation darüber, dass Keating die Bühne verließ, wurde schnell aufgelöst: Er kehrte in einem neuen Outfit zurück – von smartem Schwarz zu himmelblauem Anzug – und setzte das Konzert stilvoll fort.
Stimmgewaltige Duette und nostalgische Rückblicke
Ein weiterer Höhepunkt war das Duett „Last Thing On My Mind“ mit Sängerin Jo Garland – die beiden Stimmen harmonierten perfekt und sorgten für einen der emotionalsten Momente des Abends. Mit „Love Me For A Reason“ ging es zurück ins Jahr 1994, dem Beginn von Keatings musikalischer Reise mit Boyzone – ein Moment, den viele im Publikum mit sichtbarer Rührung aufnahmen.
Mit einem schelmischen Lächeln kündigte Keating schließlich einen "quasi brandneuen Song" an und versprach dem Publikum eine besondere Premiere. Natürlich handelte es sich dabei um den Evergreen „When You Say Nothing At All“ – ein Song, der seit dem Notting Hill-Soundtrack untrennbar mit seinem Namen verbunden ist. Der lang gehaltene Schlussakkord wurde mit tosendem Applaus und Jubelrufen belohnt.
„Dancing in the Rain“ – ganz wörtlich genommen
Spätestens bei „When The Going Gets Tough“ war das Motto des Abends klar: gemeinsam durch Regen und Kälte tanzen. Es folgten „Picture Of You“ und „Brown Eyed Girl“, bei denen Keating noch einmal das Tempo anzog, während die nächsten dunklen Wolken bereits aufzogen.
Als Zugabe kehrte Ronan Keating mit „Life Is A Rollercoaster“ zurück auf die Bühne – ein kraftvoller Abschluss für einen Abend, der trotz Wetterkapriolen voller Herzlichkeit, Nähe und musikalischer Klasse war. Die Fans gingen mit nassen Füßen, aber warmem Herzen nach Hause.

Fazit:
Ronan Keating zeigte, was einen erfahrenen Entertainer ausmacht. Er begegnete den Umständen mit irischem Charme, aufrichtigem Dank und einer mitreißenden Bühnenpräsenz. Dabei gelang es ihm, das Publikum trotz nasser Kleidung und feuchter Sitzplätze emotional mitzunehmen – vor allem in den ruhigen, akustisch getragenen Momenten, etwa bei „The Blower’s Daughter“ oder „If Tomorrow Never Comes“.
Und es gab diese besonderen Momente – wenn Keating die große Popgeste verließ und mit leiser Stimme und Akustikgitarre echte Nähe entstehen ließ. Gerade in diesen Augenblicken bewies er, dass seine Stimme noch immer zu berühren weiß.
Ein Konzert mit Herz, Charisma und vielen ehrlichen Gefühlen – getragen von einem Künstler, der sein Publikum nicht im Regen stehen lässt, sondern mit einem Lächeln zurück in den Abend entlässt.
(Wir bedanken uns rechtherzlich an dieser Stelle für das Pressematerial, die Akkreditierung und die professionelle Organisation bei den Dresdner Musikfestspiele und Peter Rieger Konzertagentur GmbH)
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