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Album Review: Alice Cooper - The Revenge of Alice Cooper

Düstere Vibes, bissiger Humor und musikalische Vielfalt treffen auf den legendären Sound der frühen 70er. Dieses Album ist keine Nostalgie – es ist ein Statement.


Albumcover The Revenge of Alice Cooper

Tracklist:

01. Black Mamba

02. Wild Ones

03. Up All Night

04. Kill The Flies

05. One Night Stand

06. Blood On The Sun

07. Crap That Gets In The Way Of Your Dreams  

08. Famous Face

09. Money Screams

10. What A Syd

11. Intergalactic Vagabond Blues

12. What Happened To You

13. I Ain’t Done Wrong

14. See You On The Other Side



Bonus Tracks exklusiv im Box Set oder im Smart Format erhältlich:

 1. Return Of The Spiders 2025

 2. Titanic Overunderture


Veröffentlichungsdatum: 25. Juli 2025

Label: earMUSIC




Was bekommen wir auf die Ohren?



Mit The Revenge of Alice Cooper  öffnet sich ein düsterer Vorhang,

hinter dem nicht nur Rockgeschichte lebendig wird,

sondern auch der Spirit der frühen 70er-Jahre ungebremst durch das Heute tobt.


Dieses Album ist keine bloße Rückschau – es ist ein energiegeladener Racheakt gegen musikalische Beliebigkeit und ein kraftvolles Statement dafür, dass Alice Cooper auch 2025 noch der Meister morbider Unterhaltung ist.


Die Band ist wieder vereint – im Geiste wie im Studio

Bereits die Ankündigung ließ Fanherzen höherschlagen:

Die Originalbesetzung mit Dennis Dunaway, Michael Bruce und Neal Smith ist wieder im Studio vereint, begleitet von Produzenten-Legende Bob Ezrin. Sogar der viel zu früh verstorbene Glen Buxton ist – dank alter Aufnahmen – auf dem Album vertreten.

Ergänzt wird das Line-up durch ein überraschendes Gastspiel von Robby Krieger

(The Doors), was „The Revenge of Alice Cooper“ nicht nur zu einer nostalgischen Reise, sondern zu einem echten Zeitdokument macht.


Ein makabrer Auftakt mit „Black Mamba“

Bereits der Opener „Black Mamba setzt ein düsteres, unheilvolles Ausrufezeichen.

Die bedrohlich-hallenden Spoken-Word-Passagen erinnern an die finster-theatralischen Klassiker der Frühphase, während Robby Kriegers Gitarrenarbeit subtil an die Psychedelic-Vibes der Doors erinnert. Der Song wirkt wie ein Rücksturz in die 70er – und gleichzeitig erschreckend frisch. Alice schlüpft in seine altbekannte Rolle des sinistren Erzählers und lässt kalte Schauer über den Rücken laufen.



Klassischer Rock trifft auf erzählerischen Wahnsinn

„Wild Ones“ bringt das erste große Ausrufezeichen in Sachen Classic Rock:

Treibende Riffs, glasklare Produktion und diese typisch unverschämte Eingängigkeit machen den Track zu einem Ohrwurm der alten Schule. Michael Bruce liefert mitreißende Gitarrenarbeit ab, während Neal Smith am Schlagzeug punktgenaue Akzente setzt. Dass das Album in einem Oldschool-Studio aufgenommen wurde, hört man – im besten Sinne.



Die riffgetriebene Rocknummer „Up All Night“  glänzt mit humorvoll-zynischem Text und bringt ein Augenzwinkern mit, wie es nur Alice Cooper glaubwürdig transportieren kann.



Skurril, kantig, konsequent: Cooper pur

Mit „Kill the Flies“ kehrt Alice zurück in das Stephen-Universum – verstörend, verspielt, psychotisch. Der Song lebt von einem eigenwilligen Rhythmus, dissonanten Elementen und einer bedrückenden Intensität. „One Night Stand“ wiederum klingt wie der Soundtrack zu einem Tarantino-Film, versehen mit einem sardonischen Erzähler, der vermutlich mehr tut, als sich für eine Nacht zu vergnügen...


„Blood on the Sun“ vereint sonnige 70s-Vibes mit plötzlicher Aggressivität und bricht musikalisch regelrecht aus. Der Refrain explodiert, die instrumentale Break-Down-Passage ist ein echtes Highlight – dieser Song steht sinnbildlich für das wilde Herz des Albums.


Satire, Wahnsinn und punkige Hymnen

Crap That Gets in the Way of Your Dreams“ ist punkig, bissig. In ähnlichem Stil folgt „Famous Face“, eine giftige Anspielung auf den Schönheitswahn und das Celebrity-Tum – mit verschmitztem Grinsen und musikalischer Schlagkraft. „Money Screams“ verbeugt sich in Sound und Attitüde vor den Ramones, während Alice seine Joey-Ramone-Hommage mit leisem Spott vorträgt.


Ausflüge ins Jazzige und Absurde

What a Syd“ ist ein jazziger Kurzausflug mit Retro-Flair – man fühlt sich wie in einem verrauchten Club der 40er. In „Inter Galactic Vagabond Blues“ zeigt sich Cooper von seiner skurrilsten Seite: Blues-Harp trifft auf Musical-Humor.

Verrückt, liebevoll, absolut Cooper.


Emotionale Tiefe und der letzte Vorhang

„What Happened to You“ enthält den posthumen Beitrag von Glen Buxton – spürbar in der rauen, klassischen Gitarrenlinie. Der Song kombiniert punkige Energie mit wildem Klavierspiel und erzeugt eine Stimmung, die sowohl nostalgisch als auch rebellisch wirkt.

Mit „I Ain’t Done Wrong“ wird der Süden Amerikas zitiert – inklusive schweißtreibender Rhythmen und Moonshine-Vibes.

Das große Finale bildet „See You on the Other Side“ – eine bewegende Hommage an die verstorbenen Hollywood Vampires und Weggefährten.

In der Tradition von „Only Women Bleed“ oder „I’m Going Home“ zeigt Alice hier seine sanfte, melancholische Seite.

Der Song ist leise, ehrlich und tief – und schließt das Album mit Gänsehaut ab.


Bonus-Tracks mit Sammlerwert

Wer zur erweiterten Version greift, erhält mit „Return of the Spiders“ eine entstaubte Rarität aus dem Archiv, komplett mit Studiogeplauder. Der Abschluss „Titanic Overunderture“ ist ein surrealer Ritt auf einem außer Kontrolle geratenen Jahrmarkt

– kurz, aber bildgewaltig.



Fazit: Eine Rückkehr mit Stil und Substanz


The Revenge of Alice Cooper  ist ein künstlerisches Statement, ein wilder, brillanter und bisweilen berührender Parforceritt durch fünf Jahrzehnte Rockgeschichte – inszeniert von einem Künstler, der sich nie hat unterkriegen lassen. Dass die Originalband in dieser Form für dieses Projekt zusammenkommt und ein solch kraftvolles Werk abliefert, ist mehr als eine Überraschung – es ist ein Geschenk.


Kontakt:

 

 (Mit freundlicher Unterstützung und Bereitstellung des Pressematerials von Networking Media & earMUSIC)

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Presseausweisnr.: 30111

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