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Konzertbericht: Korn eröffneten ihre Europa Konzertreihe in Hannover, ZAG Arena am 03. Juni 2025

zwischen Moshpit und Mittelfinger...zwischen Nostalgie und roher Energie



Als Korn gestern Abend in der ZAG Arena in Hannover den Auftakt ihrer Konzertreihe in Europa-Tour feierten, war eines sofort klar, diese Band hat in über 30 Jahren nichts von ihrer Energie verloren. Knapp 9.000 Besucher feierten ein dichtes Set voller Klassiker.


Ohne großes Zögern startete die Band mit „Blind“ und mit dem ersten Ton flogen Getränkebecher durch die Luft und die Masse setzte sich in Bewegung. Nicht lange und auch der erste Crowdsurfer wurde mit ausgestreckten Armen und Beinen Richtung Bühne getragen. Danach ging es mit „Twist“ und „Here to Stay“ direkt weiter, als wolle man gar nicht erst riskieren, dass irgendjemand in der Arena zur Ruhe komme. Selbst auf den Sitzplätzen in den Rängen hielt es die Besucher kaum mehr auf den Stühlen.

Der Sound war klar, der Bass gewaltig und spürbar bis in die Magengrube.


Der Bass kam nicht von irgendwem. Ra Diaz, bekannt von Suicidal Tendencies, welcher seit 2021 für Fieldy eingesprungen und seitdem mit der Band unterwegs ist, bringt eine ganz eigene Energie mit.

Er füllt die großen Fußstapfen von Fieldy nicht einfach aus, er bringt tatsächlich neue Bewegung hinein und das merkte man ganz deutlich auf der Bühne.


Auch die anderen Bandmitglieder präsentierten sich in Bestform, wenn auch etwas gesetzter. Jonathan Davis beeindruckte mit seiner unverkennbaren Stimme, die zwischen verletzlicher Klarheit und kraftvollem Schreipassagen pendelte.

Besonders in ruhigeren Momenten wie „4 U“ zeigte Jonathan,

dass er emotional nach wie vor ganz bei der Sache ist.


Bandfoto Korn
©Tim Saccenti

Die Setlist war ein Streifzug durch sämtliche Epochen der Bandgeschichte.

Von „Got the Life“ über „Clown“ und „Did My Time“ bis „Cold“, das Set ließ kaum Wünsche offen. Bei „Shoots and Ladders“ griff Jonathan Davis zum Dudelsack bevor der Song fast nahtlos in „Falling Away From Me“ überging.


Mit „Coming Undone“ gab’s ein kleines Augenzwinkern Richtung Rockgeschichte.

Ein kurzes Snippet zum Queen Klassiker „We Will Rock You“ durfte in diesem Lied nicht fehlen. Mit „Twisted Transistor“ rastete nicht nur die Band, sondern die komplette Arena an diesem Dienstagabend vollends aus.


A.D.I.D.A.S.“, „Dirty“ und „Somebody Someone“ machten klar, warum Korn bis heute nichts von ihrer Anziehungskraft verloren haben. Es gab nur wenige Ansagen von Jonathan Devis, die meisten beschränkten sich darauf, das Publikum zu animieren und eine ganze Arena dazu zu bringen, ihm kollektiv den Mittelfinger entgegenzustrecken. Bei „Y’All Want a Single“ ließ Korn die Halle ein letztes Mal toben, bevor die Band kurz die Bühne verließ, nur um gleich darauf für eine Zugabe zurückzukehren.


Die Zugaben begann ruhig mit „4 U“, wurde dann mit „Dead Bodies Everywhere“ und „Divine“ wieder härter und fand ihren Höhepunkt mit „Freak on a Leash“.

Der Song, den man kennt und den man bei einer Korn-Show einfach erwartet.


Untermalt wurde das Konzert von einer atmosphärisch dichten Lichtshow, die mit punktgenau eingesetzten Lasern und Videosequenzen für eine visuell eindrucksvolle, aber niemals überladene Inszenierung sorgte. Korn zeigten einmal mehr, dass sie nicht nur musikalisch, sondern auch optisch zu den stilprägenden Größen des Nu Metal zählen – ein Gesamterlebnis, das alle Sinne einnahm.


Bereits der Support wusste zu überzeugen:

Seven Hours After Violet, das neue Projekt von System of a Down-Bassist Shavo Odadjian, präsentierte sich als kraftvoller, innovativer Opener. Die Band, erst 2024 gegründet und nun auf ihrer ersten Europa-Tour unterwegs, lieferte mit einem düsteren, intensiven Sound zwischen Deftones, Slipknot und Bring Me the Horizon einen stimmungsvollen Einstieg. Die Mischung aus atmosphärischer Schwere und energetischer Wucht brachte das Publikum schnell auf Betriebstemperatur und

bereitete die Bühne perfekt für Korn vor.


Fazit:

Korn beweisen auch nach über drei Jahrzehnten eindrucksvoll, dass sie nichts von ihrer Relevanz und Durchschlagskraft eingebüßt haben. Der Abend in Hannover war kein bloßer Nostalgietrip, sondern ein leidenschaftliches Statement einer Band, die sich selbst treu geblieben ist und dennoch offen für Weiterentwicklung bleibt.

Wer das Glück hat, diese Tour noch mitzuerleben, darf sich auf ein kraftvolles und intensives Konzerterlebnis freuen. Europa ist gewarnt!


Korn sind zurück, lauter und stärker denn je!



(Wir bedanken uns rechtherzlich an dieser Stelle für das Pressematerial, die Akkreditierung und die professionelle Organisation bei Hannover Concerts GmbH & Co. KG und PRK Dreamhaus GmbH)

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Presseausweisnr.: 30111

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