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Konzertbericht: Peter Maffay & Band - Love Places, Waldbühne Schwarzenberg, 13.06.2025

Aktualisiert: vor 9 Stunden

Peter´s Rückkehr zu den magischen Orten seiner Karriere




Schon lange bevor sich die Tore der Waldbühne Schwarzenberg öffneten, lag etwas Besonderes in der Luft. Hunderte Fans hatten sich frühzeitig eingefunden, um sich die besten Plätze zu sichern – oder vielleicht auch einfach, um die Vorfreude gemeinsam zu teilen. Es war einer dieser seltenen Abende, an denen man spürte:

Hier passiert gleich mehr als ein Konzert.


Über Gewinnspiele konnten Fans nicht nur Tickets und Upgrades ergattern, sondern auch ihre ganz persönlichen Lieblingssongs einreichen – fünf Titel, die ihrer Meinung nach auf keinen Fall fehlen durften. Wer Glück hatte, durfte sogar beim Soundcheck dabei sein...


Mit dem Einlass um 17:30 Uhr öffnete sich ein weitläufiges Gelände, das wie geschaffen schien für einen solchen Abend. Die Waldbühne, eingebettet in sattes Grün, empfing das Publikum mit ihrer offenen, einladenden Atmosphäre. Vor der Bühne ein exklusiver Stehbereich, dahinter stufenweise ansteigende Ränge – fast jeder Platz besetzt, fast jeder Blick perfekt. Große LED-Wände an den Seiten und hinter der Bühne garantierten Sicht für alle – aber viel wichtiger: Man war mittendrin, nicht nur dabei.


Die Sonne senkte sich langsam über dem Erzgebirge, als pünktlich um 20:00 Uhr die ersten Akkorde erklangen. Ohne großes Tamtam, aber mit einer Energie, die sofort ins Herz traf, betrat Peter Maffay die Bühne – begleitet von einer erstklassigen Band, die mehr war als bloße Begleitung: Sie war Familie, musikalische Seelenverwandtschaft.



Neben Maffay standen unter anderem Linda Teodosiu, Leon Taylor und Yaris Makkay als starke Stimmen im Background, Peter Keller und JB Meijers an den Gitarren, Ken Taylor am Bass, Pascal Kravetz an den Tasten, Charly Clauser als vielseitige Multiinstrumentalistin, ein energiegeladenes Brass-Trio und Maffays langjähriger musikalischer Weggefährte Bertram Engel am Schlagzeug. Schon mit dem Opener „Du“ war klar: Das hier wird keine Rückschau – das wird eine Reise durch Zeit und Gefühl.


Spätestens beim zweiten Song „Sonne in der Nacht“ gab es kein Halten mehr. Maffay griff zur Gitarre, das Publikum klatschte im Takt – eine ganze Waldbühne verwandelte sich in ein gemeinsames Pulsieren. Und wenn dann bei „Wenn der Himmel weint“ die Backgroundsänger nebst Charly Clauser nach vorn traten und stimmlich eine dichte Klangwand aufbauten, dann wurde aus Konzert plötzlich ein Gemeinschaftserlebnis.



Love Places – das ist nicht nur ein Motto, sondern eine Haltung. Maffay erklärte, warum Schwarzenberg für ihn einer dieser besonderen Orte ist: Bereits 2015 hatte er hier gespielt – ein Moment, der für ihn offenbar ebenso unvergessen geblieben ist wie für viele seiner Fans. Und auch wenn aus den „100.000 Stunden“ rechnerisch nur gut 87.000 geworden sind – die Überleitung zum gleichnamigen Song war charmant, selbstironisch und auf den Punkt.


Es war ein Abend der großen und kleinen Überraschungen. Songs, die lange nicht gespielt wurden – wie „Wenn du willst“ – gesellten sich zu Klassikern wie „Und es war Sommer“, „Karneval der Nacht“ oder „Funken machen Feuer“. Die Jahrzehnte verschwammen in einem musikalischen Fluss, getragen von Erinnerungen und Emotionen. Besonders berührend: das Lied „Ewig“, das mit seiner fast schwebenden Intensität die Luft in der Waldbühne spürbar verdichtete.



Ein stiller Gänsehautmoment: Als Bertram Engel bei Der Mensch, auf den du wartest neben dem Keyboard-Spiel auch den Gesang übernahm, während Maffay sich fast vollständig zurücknahm. Nur von der E-Gitarre begleitet, entstand ein Moment, der mehr sagte als viele Worte: Hier stehen Künstler, die sich kennen, die sich vertrauen – und die sich nicht in den Vordergrund drängen müssen, um Wirkung zu entfalten.


Auch die Instrumentalisten bekamen Raum zum Glänzen: Peter Keller brillierte mit einem Gitarrensolo bei „Jetzt“, ein Hornsolo bei „Gelobtes Land“ setzte einen weiteren starken Akzent. Die musikalische Vielfalt war beeindruckend – von Mundharmonika bis Brass-Section wurde das Spektrum nie zur Schau gestellt, sondern liebevoll in den Abend eingebettet.



Ein ganz besonderer Moment war der Auftritt von Dennisein junger Musiker, der im Vorfeld mit einem Gitarren-Video-Wettbewerb überzeugt hatte. Gemeinsam mit Maffay spielte er „Eiszeit“ – und nicht nur das Publikum war bewegt, als ihm am Ende des Auftritts Peter sein schwarze Akustik-Gitarre überreicht wurde. Maffays Statement zum Song, der leider aktueller ist denn je, war klar und aufrichtig: „Eiszeit“ ist mehr als ein Lied – es ist ein Mahnruf. Viele Fans hielten weiße Luftballons hoch – ein stilles Zeichen gegen Krieg, für Frieden und Menschlichkeit.


Natürlich fehlte auch „Über sieben Brücken“ nicht – jener Song, der wie kein anderer die Fähigkeit besitzt, kollektive Emotionen auszulösen. Gemeinsam gesungen, von tausenden Stimmen getragen, verwandelte sich die Waldbühne in ein riesiges Klangfeld der Erinnerung und Zuversicht.



Nach mehr als zweieinhalb Stunden endete das Konzert – ganz ohne Bombast, aber mit einer Tiefe, wie man sie heute nur noch selten erlebt. Kein Kitsch, keine aufgesetzte Theatralik. Einfach nur ehrliche Musik, von einem Künstler, der sich selbst und seiner Botschaft treu bleibt.


Fazit:

Peter Maffay braucht kein Spektakel, um zu bewegen. Sein Konzert in Schwarzenberg war mehr als ein Abend voller Hits – es war ein kraftvolles Zeugnis dafür, was passiert, wenn Musik, Menschlichkeit und Haltung aufeinandertreffen. Ein Abend voller Wärme, Tiefe und leiser Magie – und damit vielleicht genau das, was wir in diesen Zeiten besonders brauchen. Ein echtes Geschenk.




(Wir bedanken uns für die Akkreditierung bei Känguruh Productions Konzertagentur GmbH)

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